Du möchtest für einen guten Zweck spenden? In diesem Artikel erfährst du, wie du die passende Spendenhöhe für dich findest und welche Überlegungen du vor jeder Spende anstellen solltest.
Soziales Engagement hat viele Gesichter. Spenden an Stiftungen sind ein Weg, langfristig und nachhaltig einen guten Zweck zu unterstützen. In Deutschland gibt es rund 23.000 rechtmäßige Stiftungen, von denen 95 % einen gemeinnützigen Zweck verfolgen (vgl. Bundesverband Deutscher Stiftungen). Möglichkeiten sich zu engagieren gibt es also jede Menge. Doch wie viel solltest du eigentlich spenden? Ab welcher Höhe lohnt sich eine Spende überhaupt? Antwort auf diese Fragen findest du in diesem Artikel.
Wie viel soll ich spenden? Und wohin?
Bevor du dich für eine Stiftung oder einen Verein entscheidest, informiere dich ausführlich über den Zweck und die Motivation dahinter. Am Besten machst du dir vorab auch in Ruhe Gedanken darüber, was dir wirklich wichtig ist und wofür du dich engagieren willst. Der jeweilige Stiftungszweck sollte in jeder Stiftungssatzung verankert sein und mit deinen eigenen Überzeugungen übereinstimmen. Dazu kannst du dir außerdem die Website verschiedener Organisationen anschauen oder direkt Kontakt aufnehmen und dann entscheiden, ob der Einsatz deiner Spende deinen Vorstellungen entspricht.
Wenn die passende Stiftung (Organisation, Verein etc.) gefunden ist, stellt sich schnell auch die Frage nach der Höhe der eigenen Spende. Wie viel solltest du spenden, damit auch wirklich etwas bewirkt werden kann?
Stiftungen sind grundsätzlich dazu verpflichtet, gesammelte Spendengelder satzungsgemäß und wirtschaftlich verantwortungsvoll einzusetzen.
Wie viel kannst du spenden?
Spenden werden auf freiwilliger Basis ausgeführt, es gibt keine festgesetzte Mindesthöhe. Wie viel jede*r spenden möchte, hängt davon ab, wie viel jede*r spenden kann und möchte. Niemand sollte durch eine Spende finanzielle Risiken eingehen oder sich selbst übermäßig einschränken.
Wie viel Geld jede*r für sich pro Monat benötigt, liegt im eigenen Ermessen. Es gibt hier kein Richtig und Falsch. Wichtig ist eine realistische Einschätzung der eigenen Bedürfnisse. Ein sinnvoller Richtwert ist die Frage, ob man nach aktuellem (Konto-)Stand den dreifachen Spendenbetrag zur freien Verfügung hätte. Wer also 50 Euro monatlich spenden möchte, sollte demnach mindestens 150 Euro zur Verfügung haben, um neben dem abgehenden Spendenbeitrag noch einen Puffer für unvorhergesehene private Kosten wie Reparaturen oder Arztkosten zu haben.
Du kannst auch für dich selbst einplanen, einen prozentualen Anteil deines Gehalts regelmäßig zu spenden. Ein guter Richtwert ist 1 Prozent deines monatlichen Nettogehalts.
Welche Spendensumme bewirkt was?
Oftmals hilft es sehr zu wissen, wie viel eine einzelne Spende bewirken kann. Ein Beispiel: Mit 50 Euro an well:fair kann einer Person langfristig Zugang zu sauberem Wasser und damit einem menschenwürdigen Leben ermöglicht werden. 50 Euro (im Monat) entsprechen einem wöchentlichen Beitrag in Höhe von 12,50 Euro. Das sind in etwa zwei Kurzstrecken-Tickets mit der S-Bahn, eine Zeitschrift und ein Cappuccino für die morgendliche Fahrt zur Arbeit. Da 100% der eingehenden Spendenbeträge bei well:fair für die Umsetzung der Stiftungsprojekte eingesetzt werden, verändern bereits weitere 12,50 Euro in der Woche nach nur einem Monat das Leben eines Menschen essentiell. Vielleicht ist eine Spende also neben den alltäglichen Ausgaben, die jede(r) von uns hat, eine wirklich Besondere, die gut zu verkraften ist. Mit etwas Achtsamkeit im Alltag lassen sich außerdem bestimmt viele kleine Ausgaben finden, auf die man zugunsten einer Spende verzichten kann, ohne sich selbst dabei spürbar einschränken zu müssen.
Wie regelmäßig soll ich spenden?
Wie hoch eine Spende sein kann, steht auch im Zusammenhang mit dem individuellen Spenden-Rhythmus. Richtig ist, was sich realistisch und mit gutem Gefühl für dich umsetzen lässt. Wenn sich kleinere, monatliche Beiträge besser in deinen persönlichen Finanzplan integrieren lassen, kann ein Dauerauftrag passend sein, der automatisch ausgeführt wird. Wenn du lieber zeitlich ungebunden spenden möchtest, zum Beispiel nach einer Sonderzahlung oder wenn außerplanmäßig etwas mehr Geld zur Verfügung steht, kannst du eine einmalige Überweisung nutzen. Zum Kennenlernen der Organisation kannst du auch zu Beginn einmal einen von dir gewählten Betrag spenden und mit zunehmender Überzeugung für die Organisation/Stiftung Frequenz und Höhe deiner Spende verändern, zum Beispiel jährlich einen bestimmten Betrag.
Gemeinsame Sammelaktionen in Vereinen oder Schulen, in Abteilungen oder Familien über das Jahr verteilt sind wirkungsvoll und machen Spaß.
Zusammenfassung
Rhythmus und Höhe
Wenn du dich entschieden hast zu spenden, solltest du dir direkt auch gut überlegen, wie oft und wie viel du spenden kannst.
Informationen sammeln
Grundsätzlich gibt es keine Vorgaben, in welcher Höhe gespendet werden soll. Informiere dich vorab bei der ausgewählten Stiftung über unterschiedliche Spendenmöglichkeiten und kläre bei Bedarf mit einer Steuerberatung, wie du die Spendenbeiträge steuerlich geltend machen kannst.
Eigene Möglichkeiten ausloten
Egal, wie viel du geben möchtest: Wichtig ist, dass Höhe und Frequenz der Spende gut vereinbar mit deinen eigenen (finanziellen) Bedürfnissen sind.
Weggefährten finden
Sei dir sicher: Auch kleine Beiträge helfen! Vor allem dann, wenn du zusammen mit Kolleg*innen, Freund*innen oder der Familie Spenden einsammelst. So werden viele kleine Beiträge zu einem großen.
Jede Spende beginnt mit dem Bewusstsein dafür, dass dein eigener Beitrag wirklich eine positive Veränderung bewirken kann. Grundsätzlich ist es ratsam, sich beim Spenden zunächst auf eine oder wenige Organisationen zu konzentrieren, um den eigenen Einsatz für den gewählten Spendenzweck langfristig besser und konkreter nachvollziehen zu können. Das erhöht außerdem die Wahrscheinlichkeit, dass du nachhaltig Freude am Spenden hast.