Verstehen

GIBT ES GENUG WASSER FÜR ALLE?

6. April 2023

10 Minuten Lesedauer

Thomas Bielicki

Wichtige und dennoch häufig übersehene Aspekte in der Auseinandersetzung mit dem Thema Wasserverfügbarkeit sind die naturgegebenen Ursachen und Umstände, die das Wasser auf der Erde entweder reichlich vorhanden oder sehr knapp machen.

Die relevanten Fakten sind durchaus erstaunlich, entsprechen sie zumeist nicht den allgemeinen Vermutungen und Annahmen. Was sind beispielsweise die Gründe dafür, dass Menschen keinen Zugang zu Wasser haben? Liegt es immer nur daran, dass der Lebensraum zu trocken ist? Und wann ist unser Wasser eigentlich aufgebraucht?

Wie viel Wasser gibt es denn eigentlich?
Ist es zu wenig?

Die Erde – der blaue Planet. Vom Weltall aus betrachtet möchte niemand der These widersprechen, dass Wasser eigentlich kein irdisches Problem sein kann. Und es stimmt: Etwa 70 Prozent der Erdoberfläche bestehen aus Wasser. Das entspricht 1,4 Milliarden Kubikkilometer Wasser, also 1,4 Trilliarden Liter. Als Zahl: 1.400.000.000.000.000.000.000. Das Problem: Nur knapp 2,5 Prozent davon sind trinkbares Süßwasser (35 Mio. Kubikkilometer). Und der wiederum größte Teil davon (ca. 69 Prozent) ist als Eis in den Gletschern der Arktis und Antarktis gebunden oder befindet sich als Grundwasser tief unter der Erde (ca. 30 Prozent). Als Oberflächenwasser zugänglich ist nur ein sehr kleiner Teil der Süßwasserreserven in Seen, Flüssen und Talsperren: nämlich 0,3 Prozent oder 105.000 Kubikkilometer. Menschen, Tiere und Pflanzen müssen sich genau diese Menge teilen.

Es ist interessant zu erfahren, dass dieser geringe Teil der Gesamtmenge für alle Menschen ausreichend wäre – wenn sich der Zugang gleichmäßig verteilte. Die verfügbare Wassermenge könnte Schätzungen zufolge sogar eine Erdbevölkerung von rund 20 Mrd. Menschen versorgen, sodass von einer globalen Wasserknappheit theoretisch nicht gesprochen werden kann. Dennoch wissen wir von vielen Regionen der Welt, in denen die Bevölkerung unter den täglichen Auswirkungen mangelnden Wassers leidet.

Hier stoßen wir also auf eine wichtige Erkenntnis: Nicht die Menge des global vorhanden nutzbaren Wassers ist der Grund für die Unterversorgung in einigen Regionen der Welt, sondern die ungleichmäßige Verteilung sowie die unterschiedliche Zugänglichkeit.

 

Was sind die Gründe für die ungleichmäßige Verteilung? Und warum haben nicht alle Menschen die gleichen Voraussetzungen für den Zugang zu Trinkwasser?

Die Verteilung von Wasser, insbesondere in Form von Niederschlag, unterliegt vielen Faktoren. Ein wesentlicher ist die Entfernung zum Äquator: Als breiteste Stelle der Erde ist er dem größtmöglichem Verdunstungsprozess durch die Sonne ausgesetzt – der Wasserkreislauf wird hier quasi mit starkem Motor betrieben. Besonders gut zu erkennen ist das an den tropischen Gebieten wie dem Regenwald im Amazonasgebiet (Brasilien) oder den Regenwäldern Sumatras, Borneos und Papuas (Indonesien). Sofern wichtige Voraussetzungen wie Oberflächenwasser, Vegetation, Topografie et cetera gegeben sind, findet im äquatorialen Gürtel ein stetiger Austausch von Wasser statt. Niederschläge fallen häufig und viel. Spätestens 2.600 km südlich und auch nördlich des Äquators haben sich die Wolken allerdings endgültig ergossen und lösen sich auf. Die beiden äquatorparallelen Gürtel (Wendekreise) sind damit automatisch von ökologischer Wasserknappheit betroffen (hydrologisch bedingt). Die meisten Wüsten dieser Erde (sog. Wendekreiswüsten) befinden sich auf ihm, so auch die Sahara oder die Kalahari. An diesen Orten, an denen es fast nicht regnen kann, ist es per Definition trocken. Gleiches gilt auch für die extrem kalten Polarregionen der Erde, die ebenfalls sehr niederschlagsarm sind.

Die Aussagekraft einer globalen Betrachtungsweise über die Wendekreis- und Polarregionen hinaus ist allerdings begrenzt. Wasserressourcen können auch innerhalb von Kontinenten völlig ungleich verteilt sein. Grundsätzlich lässt sich eine Wasserproblematik nur lokal, allenfalls regional bewerten. Während die genannten tropischen Regionen mit nennenswertem und größtenteils auch extremen Niederschlag versorgt sind, befinden sich Gebiete mit Wassermangel auf demselben (oder nahen) Breitengrad. Als Beispiele seien hier Äthiopien, Kenia und Tansania erwähnt, die im Jahresdurchschnitt nicht weit vom deutschen Niederschlagsmittel entfernt sind und deren rurale Bevölkerung trotzdem unter dem fehlenden Zugang zu (sauberem) Trinkwasser leidet. Hier sind regionale Umstände ausschlaggebend, die zwar nicht den Niederschlag verhindern, wohl aber dessen Speicherung. Vor allem sind hier edaphische (den Boden betreffende) Faktoren anzuführen. Oder die naturgegebene klare Trennung von Regen- und Trockenzeiten, in denen es entweder zu viel (nicht speicherbares) oder zu wenig Niederschlag gibt. Am Ende lässt sich jedoch feststellen, dass es in diesen Regionen mit nennenswertem Niederschlag vor allem infrastrukturelle und somit finanzielle Ursachen sind, die eine gleichmäßige Wasserversorgung verhindern. Es fehlt schlichtweg an Mitteln, das eigentlich ausreichende Wasser zu speichern oder im Bedarfsfall den Menschen logistisch zuzuleiten. Es ist ein Hohn, dass Bewohner*innen dieser Regionen auf der dringend benötigten Ressource in Form von ausreichend Grundwasser leben – aber mangels Kapital für Brunnen nicht daran herankommen können. In diesen Fällen handelt es sich um eine ökonomische Wasserknappheit.

Der Vollständigkeit muss auch die von Menschen verursachte Wasserknappheit erwähnt werden – wir sprechen an dieser Stelle von sozialen bzw. politischen Gründen. Bereits heute sind weite Gebiete im Nahen Osten, in Afrika und Asien, aber auch Großstädte wie Kairo, Los Angeles, Mexiko-City, Peking und Athen von Wasserknappheit betroffen. Zur urpsrünglich ökologischen (hydrologischen) Knappheit kommen Defizite in der Wasserpolitik, im Wassermanagement und ökonomische Probleme. Vor allem existiert ein wachsendes Verschmutzungsproblem. Im Ergebnis wird zunächst das Wasser durch die erschwerte Darreichung teurer und dementsprechend nur noch für solvente Zielgruppen erschwinglich. Im weiteren Stadium droht die Stunde null – der Moment, an dem kein Wasser mehr fließt und den Menschen nur noch die Flucht bleibt.

Wird Wasser denn immer weniger?
Wird es zunehmend knapp?

Wasser unterliegt einem ständigen Kreislauf. Es verdunstet durch Einwirkung der Sonnenenergie von den Ozeanen und den Festlandflächen und gelangt als Wasserdampf in die Atmosphäre. Hier kondensiert es und fällt als Niederschlag auf die Erde zurück. Die Ressource Wasser kann also nicht aufgebraucht werden – im Gegensatz zu anderen Rohstoffen wie Kohle oder Erdöl. Im hydrologischen Kreislauf geht kein Wasser verloren, es ändert nur seinen Zustand, seine Geschwindigkeit und seine Verteilung. Auch der Süßwasservorrat in Gletscher- und Polareis, Seen, Flüssen und dem Grundwasser ist letztendlich nichts anderes als akkumulierter früherer Niederschlag und wird durch neuen Niederschlag pausenlos im Fluss gehalten.

Könnte man den globalen Niederschlag gleichmäßig verteilen, entfielen auf jeden der aktuell fast 8 Milliarden Erdbewohner*innen 37.500 Liter am Tag.
Durchschnittlicher Verbrauch in Deutschland pro Person/Tag: 127 Liter
(virtuelles und externes Wasser nicht mit eingerechnet)

Die Mengen dieses Kreislaufs sind gigantisch. Rund 113.000 km³ Wasser fallen jährlich als Regen oder Schnee auf die Landmassen der Erde.

Ganz so simpel ist es dann aber doch nicht, denn etwa 72.000 km³ davon verdunsten wieder in die Atmosphäre. Damit bleiben jährlich rund 41.000 km³, die die Grundwasservorräte auffüllen oder durch die Flüsse und auf anderem Weg ins Meer zurückgelangen. Mehr als die Hälfte davon (28.000 km³) fließen bei Überschwemmungen ungenutzt ins Meer, weitere 5.000 km³ fließen durch Gebiete, die von menschlichen Siedlungen so weit entfernt sind, dass sie nicht genutzt werden können. Somit liegt die Obergrenze der nutzbaren, sich erneuernden Süßwassermenge zwischen 9.000 und 14.000 km³ pro Jahr. Und ein erheblicher Teil davon ist zur Aufrechterhaltung der natürlichen Ökosysteme nötig – in Fluss- und Feuchtgebieten sowie Küstengewässern.

Das Entscheidende aber ist: Dieser Wasserkreislauf ist – zumindest bis dato – konstant und Wasser unterliegt somit keinem natürlichen Verbrauch oder Schwund. Das ist mit Blick auf die Vergangenheit auch belegbar. Zwar lag der Meeresspiegel in der Eiszeit mehr als 100 m tiefer als heute (weil viel mehr Wasser als Eis in den Gletschern der Erde gebunden war), doch die Gesamtmenge war damals ziemlich identisch zu heute. Der Anteil der Aggregatzustände hat sich also verschoben, nicht die Menge. Nur wenn wir noch viel größere Zeitsprünge anstellen und an den Beginn der Erdgeschichte gehen, so ist eine Veränderung feststellbar. Im Lauf ihrer viereinhalb Milliarden Lebensjahre hat die Erde offenbar doch Wasser verloren – geschätzt etwa ein Viertel der Ursprungsmenge. Ein Teil ist ins Weltall verdampft, ein anderer Teil wurde durch plattentektonische Bewegungen ins Erdinnere befördert und dort chemisch in Minerale eingebaut. In Relation zur Zeit spielt das aber für aktuelle Wasserkrisen keine Rolle.

 


Exkurs
Die Geschwindigkeit, in der sich Wasser selbst regeneriert

Der Wasserkreislauf wird durch die Strahlungsenergie der Sonne angetrieben, die
globale Umlaufzeit des Wassers beträgt dabei 2.800 Jahre. Seen erreichen in rund 17 Jahren, Meere in 63 Jahren einen kompletten Austausch, wobei der Schichtaustausch rechnerisch 4,35 m pro Jahr beträgt. Das Bodenwasser hat eine Verweildauer von rund einem Jahr, während das Wasser der Flüsse, die Feuchtigkeit der Atmosphäre und die Wasserinhalte biologischer Systeme innerhalb weniger Tage bis Wochen umgesetzt werden. Die meisten Prozesse im Rahmen des Wasserkreislaufs sind periodische Raum-Zeit-Prozesse, bedingt durch den Umlauf der Erde um die Sonne und die Umdrehung der Erde um ihre Achse. Die Oberflächengewässer und das Grundwasser in der Zone des aktiven Wasseraustausches sind wegen ihrer häufigen Erneuerung und ihrer Verfügbarkeit die bedeutendsten Wasserressourcen.


 

Wie sehen die Prognosen aus?

Bis heute wurde die Menschheit in ihrem Bestehen durch die Verlässlichkeit und Konsequenz des Wasserkreislaufs geschützt. Was so manifestiert erscheint, ist aber durchaus fragil. Bereits jetzt sehen wir die Folgen des Klimawandels auch in Form sich verändernder Wasserressourcen. Und das darf durchaus beunruhigen. Als Beispiel dazu können wir den allgemeinen Temperaturanstieg bemühen. Er nimmt Einfluss auf die Geschwindigkeit des Wasserkreislaufs. Die Erderwärmung sorgt, oberflächlich betrachtet, für eine Verschiebung der durchschnittlichen Aggregatszustandsverteilung von Wasser. Bedeutet: Je wärmer es wird, desto schneller (und mehr) wird Wasser in seiner flüssigen Form von der Erdoberfläche per Verdunstung in den gasförmigen Zustand versetzt und in der Atmosphäre gebunden. Die Niederschläge sind dadurch oftmals heftiger und in der Menge nicht nutzbar. Parallel dazu verlängern bzw. intensivieren sich Trockenphasen.

Der menschliche Wasserbedarf hat sich demgegenüber seit 1930 versechsfacht und wird wahrscheinlich auch weiter steigen. Das liegt vor allem daran, dass die Weltbevölkerung gewachsen ist und wachsen wird. Mehr Menschen benötigen in der Summe auch mehr Wasser. Nicht nur zum Trinken und Waschen, auch für den Konsum und die wirtschaftliche Entwicklung. Seit den 1980er-Jahren steigt der Wasserverbrauch aus diesen Gründen weltweit um etwa ein Prozent pro Jahr. Dieser Trend wird sich Schätzungen zufolge bis zum Jahr 2050 weiter fortsetzen.

Wassermangel ist bereits heute eine der häufigsten Ursachen überregionaler Wander- und Fluchtbewegungen. Legen wir zugrunde, dass durch die Veränderung des Klimas zunehmend der Wasserkreislauf gestört wird, ist die Prognose dramatisch. Laut WWF-Analyse soll bereits im Jahr 2050 die Mehrheit der weltweiten Bevölkerung mit einem sehr hohen Wasserrisiko leben. Die Hälfte der Weltbevölkerung leidet nach diesen Prognosen unter Überschwemmungen, Wasserknappheit oder schlechter Wasserqualität. Aktuell sind es “nur” 17 Prozent.

Welche Lösungen gibt es?

Auch für den zukünftig steigenden Bedarf an Trinkwasser gibt es theoretisch Lösungen. Wenn wir an den Anfang des Artikels zurückgehen, finden wir dort den Hinweis auf 67,5 Prozent Erdanteil, der aus Meerwasser besteht. Entsalzung liegt also nahe. Bereits 2019 waren fast 16.000 Entsalzungsanlagen in 177 Ländern aktiv und produzierten etwa 95 Milliarden Liter Trinkwasser pro Tag. Fast die Hälfte davon in Ländern des Nahen und Mittleren Ostens und Nordafrika. Aber auch in den USA und im Mittelmeerraum (in Europa ist Spanien auf diesem Gebiet führend) wurde durch Verdampfung oder Umkehrosmose Trinkwasser gewonnen.

Das klingt sehr vielversprechend. Um daraus für den gewaltigen Bedarf aber auch eine gewaltige Lösung zu schaffen, müssen drei erhebliche Hinderungsgründe gelöst werden. Erstens bedarf das Extrahieren von Salz aus dem Meerwasser einer Menge Energie. Pro Kubikmeter Wasser braucht es 40 bis 85 Kilowattstunden Strom bei der Verdampfungsmethode, etwa drei Kilowattstunden bei der Umkehrosmose. Das ist teuer und wirft automatisch die Frage nach einer nachhaltigen Energiegewinnung auf. Zweitens ist dies nur in Meeresnähe eine ernsthafte Option, denn das Wasser muss logistisch seinen Zielort erreichen. Zurecht könnte man nun Vergleiche zu Öl- oder Gaspipelines ziehen, die ganze Kontinente miteinander verbinden, doch dieser Vergleich ist wegen der unterschiedlichen wirtschaftlichen Attraktivität naiv. Drittens ist die anfallende Menge an Salz (kein Speisesalz, sondern im Grunde extrem salzhaltiges Wasser) massiv und kann bzw. sollte nicht einfach ins Meer zurückgegeben werden, da es den Meereshaushalt in entsprechender Küstennähe empfindlich stört.

Es liegt derzeit in der Hand der Regierungen betreffender Länder, für Lösungen dieser Hindernisse zu sorgen und den Weg einer nachhaltigen Entsalzung proaktiv einzuschlagen. Hier sind ganz klar die finanziellen Möglichkeiten und der politische Wille ausschlaggebend. Aufgrund fehlender oder geringer Gewinnchancen ist bis auf Weiteres nicht davon auszugehen, dass ein zusätzlicher Anschub durch Industrie und Wirtschaft erfolgen wird. Entsalztes Wasser ist (noch) kein Geschäft – andere Modelle in der Wasserveräußerung sind derzeit lukrativer, auch wenn sie zum Teil gegen jegliche Moral verstoßen.

Überdies hinaus gibt es noch viele weitere vielversprechende Technologien, wie das Gewinnen von Wasser aus der Luft oder dem konsequenten (Mehrfach-)Gebrauch von Nutzwasser. Doch auch hier bedarf es weiterer Schritte in der Entwicklung und vor allem einer politischen Konsequenz, sich ernsthaft mit einem nachhaltigen Wassermanagement auseinanderzusetzen.

Zusammenfassung

  • Auch wenn nur ca. 0,33 Prozent des weltweiten Wasservorkommens als Süßwasser zugänglich bzw. nutzbar sind reicht diese Menge theoretisch aus, um eine Weltbevölkerung von bis zu 20 Milliarden Menschen zu versorgen. Nicht die Menge des Wasservorkommens ist verantwortlich für partiellen Wassermangel, sondern die Verteilung bzw. Erreichbarkeit dieser Menge.
  • Die Gründe für Wasserknappheit bzw. Wassermangel lassen sich in drei Formen unterscheiden:

    Ökologisch
    Durch natürlich bedingte Faktoren herrscht in den betroffenen Gebieten starke Trockenheit.Ökonomisch
    Das theoretisch vorhandene Wasser kommt aus ökonomischen Gründen nicht bei den betroffenen Menschen an (weil beispielsweise Möglichkeiten der Speicherung oder Brunnen fehlen).

    Sozial/Politisch
    Durch z. B. Übernutzung oder starke Verschmutzung ist eine natürliche Regenerierbarkeit nicht mehr gegeben, es droht eine dauerhafte Trockenlegung des betroffenen Gebietes.

  • Wasser unterliegt einem ständigen Kreislauf, in dem die Aggregatzustände stetig wechseln. Durch Verdunstung und Niederschlag unterliegt Wasser keinem Verbrauch oder Schwund. Allerdings werden die Folgen des Klimawandels zu einer zunehmenden Störung des Wasserkreislaufs führen. Die Folgen werden weltweit negativ spürbar sein.
  • Wassermangel ist bereits heute eine der häufigsten Ursachen überregionaler Wander- und Fluchtbewegungen. Bereits im Jahr 2050 wird die Mehrheit der weltweiten Bevölkerung mit einem sehr hohen Wasserrisiko leben und nach diesem Szenario beispielsweise unter Überschwemmungen, Wasserknappheit oder schlechter Wasserqualität leiden.
  • Ein vielversprechender Ansatz stellt das Entsalzen des Meerwassers dar. Der hohe Energiebedarf, das Problem der logistischen Verteilung ins Inland und das Nebenprodukt Salz verhindern jedoch zurzeit eine konsequente Umsetzung.

 

Allgemeine Infos zu WASSER WELTWEIT

Gesamtmenge

Die Erdoberfläche ist zu etwa 70% mit Wasser bedeckt. Das entspricht ca. 1,332 Milliarden Kubikkilometer oder 1.234 Trillionen Liter (1.234.000.000.000.000.000.000). Aber: Nur etwa 2,5% davon sind Süßwasser und davon sind 70 % als Eis in den Gletschern und Polkappen gebunden. Es bleiben ca. 0,3% der Gesamtmenge vorhandenen Wassers für die Nutzung durch den Menschen (als Grund- und Oberflächenwasser).

Bedeutung

Der Körper eines Erwachsenen besteht durchschnittlich zu 60-70% aus Wasser. So ziemlich alles in unserer Umwelt benötigt Wasser, um zu funktionieren. Zudem ist Wasser eine elementare Zutat in der Herstellung und Produktion von Dingen, die wir täglich nutzen und die uns ernähren. Wasser ist die Grundlage allen Lebens.

Verbrauch

Etwa 70 % des globalen Süsswasserverbrauchs fallen auf die Landwirtschaft. Die Industrie schlägt mit ca. 20% zu Buche. Der Anteil des privaten Verbrauchs (trinken, Sanitär, Hygiene, kochen etc.) beträgt nur 8 %. Diese Werte gestalten sich regional extrem unterschiedlich (Weltbank, 2017).

Krise

Etwa 2,0 Mrd. Menschen leben ohne sichere Wasserversorgung, das entspricht 27% der Weltbevölkerung (fast ein Drittel). 771 Mio. Menschen davon (11% der Weltbevölkerung) leben ohne Zugang zu einer mindestens einfachen Versorgung. 1,7 Mrd. Menschen (21% der Weltbevölkerung) leben ohne Zugang zu einer mindestens einfachen Sanitärversorgung.

 

 

 

Dieser Beitrag ist Teil des Projekts „Wasser für alle – eine gerechte Wasserversorgung als Grundstein für mehr globale Gerechtigkeit“.

 

Gefördert durch ENGAGEMENT GLOBAL
mit Mitteln des