Verändern

Sommer, Sonne, Wasser – gemeinsam schützen wir, was wir lieben.

7. August 2025

8 Minuten Lesedauer

(Trink)Wasserverbauch in den deutschen Sommermonaten

Wasser ist im Sommer allgegenwärtig – beim Plantschen, Schwimmen, Gärtnern oder einfach beim Trinken.

An heißen Sommertagen steigt der Wasserverbrauch in Deutschland um bis zu 60 Prozent (lt. Bundesverband der Energie- und Wasserwirtschaft e.V.), vor allem wegen der vermehrten Bewässerung von Gärten, häufigerem Duschen und der immer häufigeren Nutzung privater Pools. 

Wusstest du? Ein durchschnittlicher Aufstellpool von 3,66 Metern Durchmesser hat ein Volumen von 6.500 Litern. Dies entspricht etwa dem 54-fachen Tagesbedarf einer Person.

Wasser ist im Sommer allgegenwärtig – beim Plantschen, Schwimmen, Gärtnern oder einfach beim Trinken. Besonders bemerkenswert: In Deutschland verwenden wir dafür ausschließlich Trinkwasser. Alles, was aus unseren Leitungen kommt, ist hochwertig aufbereitet – sauber, sicher und kontrolliert.

Dabei ist Wasser nicht nur lebensnotwendig für uns selbst, sondern auch für unsere Umwelt: Pflanzen, Rasenflächen und Felder brauchen gerade in Hitzeperioden tägliche Pflege. Kein Wunder, dass Wasser für viele eng mit dem Sommergefühl verbunden ist.

Der Trinkwasserverbrauch in Deutschland pro Kopf

Im Schnitt verbraucht jeder Mensch in Deutschland 126 l Trinkwasser pro Tag im eigenen Haushalt (lt. Umweltbundesamt). Der überwiegende Anteil des im Haushalt genutzten Trinkwassers wird für Reinigung, Körperpflege (36 %) und Toilettenspülung (27 %) verwendet. Nur geringe Anteile nutzen wir tatsächlich zum Trinken und zur Zubereitung von Lebensmitteln. 

48 Badewannen voll Wasser pro Person und pro Tag

Bei den 126 l pro Tag, pro Person reden wir allerdings nur von dem offensichtlichen Wasserverbrauch. Das sogenannte virtuelle Wasser, das wir für die Herstellung von Lebensmitteln, Bekleidung und anderen Produkten nutzen, ist hierbei noch gar nicht berücksichtigt. Lies dazu unseren Blogartikeln Virtuelles Wasser: So durstig sind unsere Produkte

Wusstest du?

Wir verbrauchen laut Umweltbundesamt aktuell 7.200 Liter pro Person und Tag an virtuellem Wasser. Das sind knapp 48 Badewannen voll Wasser. Ein Großteil dieses indirekt genutzten Wassers wird für die Bewässerung von Obst, Gemüse, Nüssen, Getreide und Baumwolle benötigt.

Wasserverbrauch im Vergleich: Deutschland vs. globale Realität

Die Weltgesundheitsorganisation (kurz: WHO)  spricht für eine menschenwürdige Existenz von einem täglichen Wasserbedarf von 20 Litern pro Person, um den Mindestbedarf zum Trinken, Kochen und für Hygiene zu decken.

Im Vergleich – Wassergerechtigkeit als globale Herausforderung

In Deutschland liegt der durchschnittliche direkte Wasserverbrauch pro Person bei rund 126 Litern pro Tag (Quelle: Umweltbundesamt). Andere Quellen sprechen – je nach Einbezug von Gartenbewässerung und ähnlichem – sogar von bis zu 160 Litern täglich. Das ist mindestens das Sechsfache dessen, was weltweit als notwendig für ein Leben in Würde gilt.

Diese Gegenüberstellung macht deutlich: Wasser ist bei uns alltäglich verfügbar – für viele Menschen weltweit ist es jedoch ein Luxusgut. Obwohl es ein anerkanntes Menschenrecht ist. 

Jeder 12. Mensch auf dieser Welt hat weniger als 20 l sauberes Trinkwasser pro Tag zur Verfügung, während in Deutschland das sechsfache pro Tag verbraucht wird.

Bewusstsein statt schlechtes Gewissen 

Doch anstatt ein schlechtes Gewissen zu haben, können wir ein anderes Gefühl in den Mittelpunkt stellen: Dankbarkeit.

Es ist ein Privileg, dass Wasser für uns jederzeit aus dem Hahn kommt – sauber, sicher und kontrolliert. Das ist keine Selbstverständlichkeit.
Auch wir haben nicht unbegrenzt Zugang zu Wasser, denn es ist weltweit eine knappe Ressource. Der Klimawandel verschärft diese Knappheit zusätzlich (Lies dazu unseren Artikel: Wie uns Wasser verbindet). 

Die gute Nachricht: Auch wir in Deutschland genießen das Privileg, entscheiden zu können, stärker auf unseren Trinkwasserverbrauch zu achten und unser Bewusstsein dafür zu schärfen, wie wichtig Trinkwasser als Lebensgrundlage für alle Menschen dieser Erde ist.

Denn wer den Wert von Wasser erkennt, kann im Alltag kleine Entscheidungen treffen, die langfristig Großes bewegen.

Wasserverbrauch im Sommer: Was oft vergessen wird

Back to Summer – Sommerzeit ist Draußenzeit: Wir grillen im Garten, duschen öfter, lassen die Kinder im Pool planschen und gießen abends den Rasen. All das verbraucht Wasser – und oft mehr, als wir denken.

Wasser steckt auch dort, wo man es nicht sieht: In der Grillkohle, im Fleisch, in der Limo. All das braucht in der Herstellung große Mengen an sogenanntem virtuellen Wasser.

Fünf einfache Tipps für weniger Wasserverbrauch im Sommer

Bewusst Wasser zu nutzen bedeutet nicht, auf Sommerfreude zu verzichten – im Gegenteil: Wer sich über die eigene Wirkung bewusst wird, handelt aus Verantwortung. Diese fünf Tipps lassen sich ganz leicht in den Alltag integrieren:

Garten am frühen Morgen oder späten Abend gießen

Morgens ist die Erde noch nicht so stark von der Sonne erhitzt und abends ist die Sonne nicht mehr so stark. Das bedeutet, dass weniger Wasser verdunstet und mehr für die Pflanzen bleibt. Noch besser: gezielt an den Wurzeln statt großflächig mit dem Schlauch gießen.

Regenwasser sammeln

Statt Leitungswasser, also Trinkwasser, fürs Gießen zu verwenden, lässt sich mit einer Regentonne kostenlos Wasser für den Garten, Balkon oder sogar das Auto sammeln. Das schont Ressourcen und spart Geld.

Private Pools überlegt nutzen:

Muss es ein großer Pool sein – oder tut es auch das gemeinsame Planschbecken mit Nachbar*innen? Wie kann man das Wasser des Pools so lange wie möglich nutzen, damit man es nicht allzu oft in der Saison neu befüllen muss?

Wasser beim Zähneputzen oder Einseifen abstellen

Ein Klassiker, aber wirksam.

Wasser aus der (Wasch)Küche mehrfach nutzen

Das abgekochte Wasser von Gemüse oder Nudeln kann man gut zum Blumen Gießen nutzen. Wer einen Kondenstrockner benutzt, kann das Wasser auffangen und wiederverwenden – zum Beispiel zum Reinigen von Böden (sofern kein Weichspüler im Spiel war). Das Wasser ist destilliert und somit kalkfrei, also besonders gut geeignet für Bügeleisen oder Fensterputz-Aktionen im Sommer. ACHTUNG: Achte darauf, dass das Kondenswasser nicht für den Verzehr oder die Körperpflege genutzt wird – es ist zwar kalkfrei, aber nicht zwingend keimfrei.

Kennst du jemanden, der das auch lesen sollte? Dann teile diesen Beitrag mit Freund*innen und Familie. Hand in Hand für Wassergerechtigkeit. 

FAQ – Wasserverbrauch im Sommer: Das solltest du wissen

Wie viel Trinkwasser verbraucht ein Mensch in Deutschland pro Tag?

Im Durchschnitt verbraucht jede*r in Deutschland rund 126 Liter Trinkwasser pro Tag im Haushalt – für Duschen, Kochen, Putzen, Waschen und mehr (Quelle: Umweltbundesamt).

Warum steigt der Wasserverbrauch im Sommer so stark an?

An heißen Tagen kann der Wasserverbrauch um bis zu 60 % steigen. Gründe sind vor allem das Gießen von Gärten, Pools, häufigeres Duschen und mehr Freizeitaktivitäten mit Wasser.

Ist unser Wasserverbrauch ein Problem?

In Deutschland ist die Trinkwasserversorgung derzeit gesichert – aber langfristig bedrohen Klimawandel, Trockenperioden und hohe Verbrauchszahlen auch hierzulande die Wasserverfügbarkeit. Außerdem ist es eine globale Gerechtigkeitsfrage: Während wir täglich über 120 Liter nutzen, gelten weltweit 20 Liter pro Tag als menschenwürdiges Minimum.

Was ist virtuelles Wasser?

Virtuelles Wasser ist das Wasser, das für die Produktion von Lebensmitteln, Kleidung oder Konsumgütern benötigt wird – oft in wasserarmen Ländern. Pro Tag kommen so 7.200 Liter pro Person zusammen – ein Vielfaches des sichtbaren Wasserverbrauchs.

Wie kann ich im Sommer Wasser sparen?

Kürzer duschen statt baden, Regenwasser zum Gießen nutzen, Geschirrspüler und Waschmaschine voll beladen, aufblasbare Pools mit Bedacht nutzen, Wasser aus dem Kondenstrockner auffangen und wiederverwenden – all das hilft!

Hilft es wirklich, wenn ich bewusst Wasser spare?

Ja – Verhalten verändert Systeme. Jedes neue Bewusstsein zählt, denn Ressourcen zu schonen ist nicht nur eine Umweltfrage, sondern auch ein Zeichen von Dankbarkeit und globaler Verantwortung.