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Definition Spende: Was verbirgt sich laut Gesetz dahinter? 

19. November 2025

5 Minuten Lesedauer

Definition Spende: Unterschiede zu Sponsoring, Stiftung und Schenkung

Jedes Jahr unterstützen Millionen Menschen gemeinnützige Organisationen. Laut „Deutscher Spendenrat e.V.“ wurden allein in Deutschland im Jahr 2023 4,988 Mrd. Euro gespendet (vgl. Deutscher Spendenrat). Eine ganze Menge, oder?

Spenden sind ein Ausdruck von Solidarität, Mitgefühl und gesellschaftlicher Verantwortung. Sie umfassen Geld, Sachwerte oder sogar ehrenamtliche Leistungen und dienen immer dem Zweck, Menschen oder gemeinnützige Projekte zu unterstützen. Sie sind ein wichtiges Instrument, um gesellschaftliche Projekte zu unterstützen, Notlagen zu lindern und langfristig positive Veränderungen zu bewirken.Ob einmalig oder regelmäßig als Dauerspende – jede Spende trägt dazu bei, Gutes zu bewirken und Initiativen nachhaltig zu fördern.

Was versteht man unter Spende?

Wenn du dich gesellschaftlich engagieren möchtest, stößt du schnell auf unterschiedliche Begrifflichkeiten. Auf den ersten Blick klingen Begriffe wie Spende, Sponsoring, Stiftung oder Schenkung ähnlich, juristisch kommt es aber aufs Detail an. Ob sich jemand für eine Sache engagiert, Aufmerksamkeit erzeugt oder Vermögen überträgt, die Motivation und die rechtlichen Rahmenbedingungen sind entscheidend.

Spenden Definition:

Eine Spende ist eine freiwillige, unentgeltliche Zuwendung, die ohne Erwartung einer Gegenleistung erfolgt. Sie wird meist für gemeinnützige, mildtätige oder kirchliche Zwecke geleistet. 

Gesetze als Grundlage für die Spenden Definition:

Dieser Definition einer Spende liegt der steuerliche Spendenabzug nach § 10b des Einkommensteuergesetzes (EStG) zugrunde. Hier wird geregelt, wer an wen spenden darf und in welchem Umfang Spenden das zu versteuernde Einkommen mindern können. 

  • 10b EStG erlaubt es, Zuwendungen (Spenden und Mitgliedsbeiträge) an bestimmte begünstigte Organisationen als Sonderausgaben von der Einkommensteuer abzusetzen.

Dadurch wird ehrenamtliches und gemeinnütziges Engagement steuerlich gefördert. 

Die Abgabenordnung regelt hingegen, welche Organisationen Spendenbescheinigungen ausstellen dürfen. Sie unterscheidet in:

  • Gemeinnützige Zwecke (§ 52 AO): Förderung der Allgemeinheit auf materiellem, geistigem oder sittlichem Gebiet. Dazu zählen Bildung, Kultur, Sport, Umwelt- oder Tierschutz.
  • Mildtätige Zwecke (§ 53 AO): Unterstützung von Menschen in Not oder mit besonderen Bedürfnissen, wie Armut, Krankheit, Behinderung oder Katastrophenhilfe.
  • Kirchliche Zwecke (§ 54 AO): Förderung von Religion und Glaubensausübung durch den Bau oder Erhalt religiöser Einrichtungen, Seelsorge oder Jugendarbeit.

Was ist der Unterschied zwischen Spende und Zuwendung?

Zuwendung ist der übergeordnete steuerliche Fachbegriff im Sinne des § 10b Einkommensteuergesetz (EStG). Eine Spende ist somit eine spezifische Form der unentgeltlichen Zuwendung. Von einer unentgeltlichen Zuwendung spricht man, wenn keine Gegenleistung erwartet wird. 

Worin liegt der Unterschied zwischen Schenkung und Spende?

Zivilrechtlich ist eine Spende eine Schenkung nach § 516 ff. Bürgerliches Gesetzbuch (BGB), also eine freiwillige, unentgeltliche Zuwendung, bei der der Spender keine Gegenleistung erhält. Der Unterschied zur normalen Schenkung liegt jedoch beim Empfänger. 

Während eine Schenkung zwischen natürlichen oder juristischen Personen erfolgen kann, richtet sich eine Spende immer an steuerbegünstigte Organisationen, um gemeinnützige, mildtätige oder kirchliche Zwecke zu unterstützen.

Was zählt alles zu einer Spende?

Spenden können in unterschiedlichen Arten vorkommen. Die klassischste Form ist die Geldspende. Dabei spielt es keine Rolle, ob das Geld als Barzahlung oder als Lastschrift gespendet wird. Ebenso möglich sind Spenden per SMS, Paypal oder über Social Media und Plattformen. 

Gut zu wissen: Bei einer Geldspende bis 300 € reicht dein Kontoauszug als vereinfachter Spendennachweis für die Einkommensteuererklärung. 

Neben Geldspenden zählen auch Sachspenden zu einer häufigen Form der Zuwendung. Gehen Kleidung, Möbel, Lebensmittel an Hilfsorganisationen oder Computer und Büroausstattung an Schulen oder Vereine, werden diese Spenden steuerlich gleich behandelt wie Geldspenden. Hierbei ist allerdings eine Bestätigung durch die begünstigte Organisation notwendig. 

Wenn du dich ehrenamtlich betätigst, kannst du auch dies in Form einer Aufwandsspende geltend machen.Dafür musst du eine schriftliche Erklärung vorlegen, in der du auf den bisherigen Zahlungsanspruch verzichtest.

Auch Zuwendungen im Todesfall gelten als Spenden. Diese sind nicht steuerpflichtig, wenn sie an eine gemeinnützige Organisation gehen. Die Befreiung von der Erbschaftssteuer regelt § 13 des Erbschaftsteuergesetzes (ErbStG). Diese Spende kann entweder im Testament verfügt oder durch eine Schenkung durch Lebzeiten unter Vorbehalt des Todes erfolgen. 

Was ist eine Dauerspende?

Eine Dauerspende ist eine regelmäßige, wiederkehrende Spende, die eine Person oder ein Unternehmen in festgelegten Abständen (z. B. monatlich, vierteljährlich oder jährlich) an eine gemeinnützige Organisation leistet.

Im Gegensatz zur Einmalspende erfolgt die Zahlung automatisch und fortlaufend, meist per Dauerauftrag oder Lastschriftmandat.

Wann ist eine Spende keine Spende mehr?

  • 10b des Einkommensteuergesetzes (EStG) regelt auch, was keine Spende ist. So erhältst du im Gegenzug für Mitgliedsbeiträge in Vereinen die Möglichkeit, Trainingsräume zu nutzen oder Sportkurse zu besuchen. Gleiches gilt für Benefizveranstaltungen, auch wenn das Eintrittsgeld dem guten Zweck zukommt. Dadurch unterscheidet sich auch das Sponsoring von der Spende, da auch hier Gegenleistungen erfolgen. 

Achtung: Sobald du eine Gegenleistung für deine Zuwendung erhältst, handelt es sich nicht mehr um eine Spende. 

Wie viel Prozent der Spenden kommen wirklich an?

Jede Organisation hat Kosten für Verwaltung, Personal, Werbung und Fundraising. Im Normalfall werden diese Kosten von der Gesamtsumme der Spenden abgezogen, bevor das Geld in Projekte fließt.

Bei well:fair ist das anders! Da unsere kompletten Verwaltungskosten durch das Vermögen unseres Stiftungsgründers sowie durch Beiträge von Unternehmens- und Förderpartnern beglichen werden, nutzen wir 100% deiner Spende für unsere WASH-Projekte in Äthiopien, Kenia und Tansania.

 

Unterschied Sponsoring und Spende

Bei Zuwendungen, bei denen vom Gebenden eine Gegenleistung erwartet wird, handelt es sich um Sponsoring. Dazu zählt zum Beispiel die Nutzung des Stiftungs-Logos für eigene Produkte oder die Integration eines werblichen Berichts auf der Homepage der gemeinnützigen Organisation (mit Verlinkung).Statt einer Spendenbescheinigung wird beim Sponsoring eine Rechnung ausgestellt und möglicherweise anfallende Steuern werden darauf ausgewiesen. 

Insbesondere für Unternehmen ist das Sponsoring oftmals interessant, weil diese die gesponserte Summe ohne Höchstgrenze als Betriebskosten steuerlich absetzen können.

Sponsoringaufwendungen sind beim Gebenden (Sponsor) als Betriebsausgaben grundsätzlich unbeschränkt abzugsfähig. Die Spende hingegen ist steuerlich nur in bestimmten Höchstgrenzen abzugsfähig.

Übrigens: Neben Sponsoring können Unternehmen auch in Form der Corporate Social Responsibility gesellschaftliche Verantwortung übernehmen. Diese Form der Kooperation mit gemeinnützigen Organisationen umfasst deutlich mehr als die reine Spendenabsicht. 

Unterschied Spende und Zustiftung

 

Eine Zustiftung ist eine Zuwendung in das Vermögen einer bestehenden Stiftung. Das bedeutet: Das Geld wird nicht direkt ausgegeben, sondern dauerhaft angelegt und bleibt Teil des Stiftungsvermögens. Nur die Erträge (z. B. Zinsen, Dividenden, Mieterträge) werden später für die gemeinnützigen Zwecke verwendet. Darin unterscheidet sich die Zustiftung von der Spende. Denn eine Spende ist eine freiwillige Zuwendung, die unmittelbar für die laufende Arbeit einer gemeinnützigen Organisation oder Stiftung verwendet wird.

 

Fazit: Unterschied Spende, Sponsoring, Schenkung und Zustiftung

 

Es klingt so einfach – und doch kommt es immer wieder zu Verwechslungen und Unklarheiten bei den Begrifflichkeiten wie Sponsoring, Spenden, Zuwendung und Schenkung.

 

  • Spende: sachliche oder finanzielle Unterstützung ohne jede Form der Gegenleistung, für gemeinnützige, mildtätige oder kirchliche Zwecke
  • Sponsoring: sachliche oder finanzielle Zuwendung, die mit einer Gegenleistung verbunden ist
  • Zustiftung: finanzielle Zuwendung, mit dessen Zinsen Projekte realisiert werden
  • Schenkung: freiwillig Zuwendung an eine Person oder Organisation, ohne gemeinnützigen, mildtätigen oder kirchlichen Bezug

Die Organisation hat die Pflicht, deine Spende getreu der Satzung in ein oder mehrere gemeinnützige Projekte zu investieren. Nimm dir also genügend Zeit und informiere dich vorab über den Einsatz deiner Spende. Oft ist es auch hilfreich, direkt bei der Organisation nachzufragen, wofür genau (und in welchem Zeitraum) deine Spende eingesetzt wird. Seriöse Hilfsorganisationen sind immer bereit, dir die größtmögliche Transparenz zu bieten und werden dich nicht unter Druck setzen.