Verändern
8. März 2025
8 Minuten Lesedauer
Am 22. März 2025 ist Weltwassertag, der Tag, an dem Millionen von Menschen darauf aufmerksam machen möchten, wie wichtig Wasser für die Weltgemeinschaft ist. Doch die Weltgemeinschaft gerät ins Wanken – globale Krisen und politische Entscheidungen gefährden den Zugang zu sauberem Wasser für Millionen Menschen. Am diesjährigen Weltwassertag 2025 wollen wir ein Zeichen des Mutes und der Hoffnung setzen – Wir rufen zu Zusammenhalt und Partnerschaft auf – Hand in Hand für Wassergerechtigkeit, denn Wasser verbindet uns alle.
Während der Zugang zu sauberem Wasser für viele von uns selbstverständlich ist, sieht die Lebensrealität für Millionen Menschen immer noch anders aus. Weltweit haben 771 Millionen Menschen keinen Zugang zu sauberem Trinkwasser – eine Zahl, die durch die Klimakrise, politische Konflikte und wirtschaftliche Herausforderungen weiter steigt. Doch Wasser ist mehr als eine Ressource – es ist ein Menschenrecht und die Grundlage für Bildung, Gesundheit und wirtschaftliche Entwicklung. Besonders in Ländern wie Äthiopien, Kenia oder Tansania ist der Zugang zu sauberem Trinkwasser oft der entscheidende Faktor für das Überleben von Familien und ganzen Gemeinden. Und auch weltweit ist Wasserknappheit ein Hauptfaktor für Armut und Ungleichheit. Gerade jetzt, in Zeiten globaler Unsicherheiten, braucht es mehr denn je Zusammenhalt und entschlossenes Handeln.
Der Zugang zu Wasser ist nicht nur eine Frage des Überlebens, sondern auch eine Grundlage für die Verwirklichung der globalen 17 Ziele für nachhaltige Entwicklung (kurz: SDGs), zu denen wir uns verpflichtet haben. Eine gerechte Wasserversorgung ist die Basis für weitere Ziele, für die wir einstehen. Ohne dieses Fundament können andere Entwicklungsziele, wie Bildung und Gesundheit, nicht erreicht werden.
#Wasserdarfkeinluxussein
Doch nicht nur das: Die staatliche Entwicklungszusammenarbeit steht unter Druck. In den USA und anderen Ländern werden Mittel gekürzt, die unter anderem lebenswichtige Wasserprojekte finanzieren. Das bedeutet, dass Partnerschaften mit lokalen Organisationen, die über Jahre aufgebaut wurden, existenziell ins Wanken geraten – und mit ihnen die Hoffnung von Millionen Menschen auf eine gesicherte Wasserversorgung.
Daher braucht es gerade jetzt Zusammenhalt in unserer Zivilgesellschaft und entschlossenes Handeln, um sicherzustellen, dass Menschenrechte gewahrt und der Zugang zu sauberem Wasser für alle gefördert wird.
Wasser verbindet – Hand in Hand für Wassergerechtigkeit bedeutet: Gemeinsam zu handeln, um gemeinsam zu wirken.
Nachhaltige Veränderungen entstehen durch langfristige, vertrauensvolle Partnerschaften. Deshalb setzen wir in unserer Arbeit auf die enge Zusammenarbeit mit lokalen Organisationen, die genau wissen, welche Lösungen vor Ort gebraucht werden. Sie bringen nicht nur technisches Know-how mit, sondern auch kulturelles Verständnis, bestehende Netzwerke und das Vertrauen der betroffenen Gemeinden.
Diese Partnerschaften ermöglichen es, tiefgehendes Verständnis für die Bedarfe der Menschen mit technischer Expertise zu verbinden. Gleichzeitig stärken sie die Eigenverantwortung und das lokale Empowerment, damit nachhaltige Lösungen direkt mit den Menschen vor Ort entwickelt und umgesetzt werden. Wir wiederum ergänzen dies mit weiteren Erfahrungen, Netzwerken und vor allem mit unseren finanziellen Ressourcen.
Diese Zusammenarbeit zeigt, wie wichtig es ist, Wissen und Ressourcen zu bündeln – und dass Wassergerechtigkeit eine echte Verbindung schafft.
Es geht um mehr als nur Technik – es geht um Vertrauen, Austausch und eine Vision, die uns verbindet.
Gelebte Partnerschaft – als wir vor 4 Jahren nach einer Partnerorganisation in Tansania gesucht haben, hat uns die Nahbarkeit und die spürbare Verbindung von PDF (People’s Development Department) zu den Gemeinden in den Projektregionen beeindruckt. Es war nicht nur das technische Wissen, das uns überzeugte, sondern vor allem die Art und Weise, wie PDF mit den Menschen vor Ort arbeitet – auf Augenhöhe und mit einem tiefen Verständnis für ihre Bedürfnisse und Herausforderungen. Diese Partnerschaft hat sich seitdem zu einer starken und vertrauensvollen Zusammenarbeit entwickelt. Wenn wir jährlich mit ihnen vor Ort auf unseren Projektreisen (Siehe dazu das Youtube-Video zu unserer Projektreise 2025) zusammenkommen, dann werden wir von Freund*innen empfangen.
Das Foto (siehe oben) von unserer Kollegin Silke Kuhlke und Elias Muchunguzi, dem leitenden WASH-Ingenieur von PDF, ist kein gestelltes Foto, sondern ein spontaner Moment voller Freude und Zusammenhalt – eingefangen direkt nach der Entstehung unseres Kampagnenbildes. Es symbolisiert, was diese Partnerschaft ausmacht: Eine tiefe menschliche Verbindung und das gemeinsame Streben nach nachhaltigen Lösungen für die Menschen vor Ort in Form von Zugang zu sauberem Trinkwasser und Sanitäranlagen.
“Zusammen etwas zu bewegen und dabei Menschen zu unterstützen, ihre eigene Situation zu verbessern und somit eine Chance auf bessere Lebensumstände zu geben, ist für mich maßgeblich. Denn eins ist klar: Es ist pures Glück, wo wir geboren sind und daher stehen wir in der Verantwortung, etwas zu tun. Alles Andere wäre egoistisch.“
(Silke Kuhlke – Fundraising- & Eventmanagerin, well:fair)
Seit Beginn der Zusammenarbeit mit PDF konnten wir gemeinsam bedeutende Fortschritte in der Wasserversorgung und in der Förderung nachhaltiger Projekte erzielen. Diese Partnerschaft hat uns ermöglicht, in den letzten vier Jahren konkrete Veränderungen vor allem in der Region Iringa (Tansania) in betroffenen Gemeinden herbeizuführen und dabei eine Verbesserung der Lebensbedingungen von tausenden Menschen zu fördern.
Ein Highlight unserer gemeinsamen Arbeit ist die Tatsache, dass wir in der Region Iringa schon den Großteil des Gebiets mit Trinkwasser- und Sanitäranlagen erschlossen haben. Insgesamt konnten wir 57 Gemeinden und Schulen erreichen. Das sind mehr als 147.300 Menschen der Region Iringa, die nun Zugang zu sauberem Trinkwasser haben. Besonders stolz sind wir auf die Ausbildung von 48 lokalen WASH-Komitees, die jetzt eigenständig die Wartung und Instandhaltung der Wasseranlagen übernehmen und so langfristige, nachhaltige Lösungen gewährleisten.
In den letzten vier Jahren konnten wir durch diese Partnerschaft nicht nur technische Infrastrukturen aufbauen, sondern auch das Bewusstsein für die Bedeutung von Wasser und nachhaltiger Ressourcennutzung schärfen. Darüber hinaus haben wir zusammen 57 Schulen mit Hygieneschulungen erreicht und einen nachhaltigen Bildungsansatz etabliert.
Diese Erfolge wären ohne die enge Zusammenarbeit mit PDF und die starke Vernetzung vor Ort nicht möglich gewesen. Aber der wahre Erfolg liegt in den positiven Veränderungen, die wir in den Gemeinden sehen: Eine bessere Gesundheitsversorgung, mehr Zeit für Bildung, stärkere lokale Wirtschaft und mehr Verantwortung für das Wasser – das alles zeigt uns, wie viel Veränderung möglich ist, wenn wir Hand in Hand zusammenarbeiten und nicht nur ausschließlich Anforderungen erfüllt.
„Teil dieser gemeinsamen Vision zu sein bedeutet viel für mich. Ich kann meine Freude nicht immer verbergen, wenn ich sehe, wie das Leben der Gemeindemitglieder durch den Zugang zu sauberem Wasser und Sanitäranlagen berührt wird – insbesondere von Kindern und Frauen in ländlichen und abgelegenen Gebieten, in denen sichere Wasser- und Sanitärversorgung kaum verfügbar ist. Die Partnerschaft hat für mich einen enormen Wert, da sie dabei hilft, mein Wissen und meine Expertise im WASH-Sektor zu erweitern. Durch den Austausch über verschiedene Techniken im Projekt-Design – von der Planung von Wasserprojekten über deren Überwachung bis hin zu Betrieb und Wartung – stellen wir sicher, dass die Projekte langfristig funktionieren und der Gemeinschaft für alle Zeit dienen.“
(Elias Muchunguzi – Project Engineer, People´s Development Forum, übersetzt aus dem Englischen)
Am diesjährigen Weltwassertag geht es nicht nur um die Anerkennung eines wichtigen Themas und den Zugang zu sauberem Trinkwasser – sondern es geht auch um die Sichtbarkeit von gelebter Partnerschaft und ihrer großen Bedeutung für eine funktionierende Weltgemeinschaft. Diese Partnerschaften sind das Fundament unserer Arbeit. Sie ermöglichen es uns, Lösungen zu entwickeln, die die Bedürfnisse der Menschen vor Ort widerspiegeln und helfen uns dabei, nachhaltige Veränderungen in den Gemeinden zu bewirken.
Es ist entscheidend, dass wir am Weltwassertag und darüber hinaus aktiv werden und Hand in Hand zusammenstehen.
Denn die Herausforderungen, vor denen wir jetzt stehen, erfordern mehr als nur ein Bewusstsein. Sie fordern konkretes Engagement und gemeinsamen Einsatz, genauso wie finanzielle Unterstützung, um lokale Partnerschaften zu stärken. Die Partnerschaften, die wir mit Organisationen wie PDF eingehen, sind von unschätzbarem Wert. In einer Zeit, wo staatliche Entwicklungszusammenarbeit den Fokus verliert, ist es an uns, damit wir die Vision von Wassergerechtigkeit Hand in Hand weiter fortführen.
Heute ist der Tag, an dem du Teil dieser Bewegung bist, denn Wasser verbindet uns alle.
Unterstütze uns – Deine Spende am Weltwassertag hilft uns, unsere Partnerschaften vor Ort zu stärken und Zugang zu sauberem Trinkwasser zu fördern.
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